Montag, 29. September 2025

Das hat ja nur 7 Jahre gedauert.

So lange kann man ja ruhig mal warten.

Aber ja, es ist tatsächlich geschehen: Der VAR hat eingegriffen, obwohl der Stürmer sich nicht theatralisch fallenlies, sondern weiterspielte. Und ganz Deutschland ist verwirrt. Darf man da jetzt eingreifen?

Halten wir mal ganz kurz fest: Manuel Schwäbe trifft Ermedin Demirovic hier ganz klar am Knöchel. Für diesen Tritt übersieht der Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck. Für den Tritt, und das sieht sogar Übeltäter Schwäbe so, muss man Elfmeter geben. Damit ist das eine ganz klare Fehlentscheidung.

Das eigentliche Schlüsselzitat kommt vom Stuttgarter Angreifer: "Das Problem ist: Es ist nicht mein Naturell zu fallen." Dieser freudsche Versprecher entlarvt die gesamte Fußballszene: Es ist ein Problem, wenn man fair spielt. Sich in solchen Fallen hinzuwerfen und am Boden zu wälzen, ist die Werkseinstellung. Wer fair spielt, ist in 99 % der Fälle der Dumme.

Und in den letzten 7 Jahren seit der Einführung des VARs hat es mehrere Szenen gegeben, in denen man genau dieses Prinzip erkennen konnte. In denen der VAR nicht eingreift, weil der Angreifer den Abschluss sucht, anstatt einen Elfmeter zu inszenieren, den er auch bekommen hätte, wenn er sich fallenlässt. Also ich hab mich da häufiger drüber aufgeregt. Zuletzt im April 2024.

Die DFL sollte diese Szene ins Lehrbuch aufnehmen. Sie sollten Demirovic für seine faire Haltung loben und darauf hinweisen, dass sie in Zukunft den Fokus darauf legen werden, dass bei solchen Szenen immer eingegriffen wird. Dann wird in 10 Jahren die Werkseinstellung ein "Ich suche konsequent den Abschluss, auch wenn ich einen Kontakt spüre" sein. Das würde das Spiel extrem attraktiver machen.

Aber die Fans haben ja Angst, dass dann jeder kleine Kontakt zu einem Elfmeter führt. Und die jammern dann gemeinsam mit dem FC St. Pauli, dass Leverkusen das Stadion zur Liegewiese erklärt. Die einzige Art diese Unart abzuschaffen ist es aber, die Spieler die dies nicht machen zu belohnen. Und genau das ist am Wochenende passiert.

Der Rest der Liga ist, wie ich zugeben muss, erstaunlich langweilig. Die Bayern gewinnen ihre Spiele halt mit im 4,4 Toren... Einzig Augsburg hat so etwas wie "Widerstand" gezeigt. Das war dann die Erinnerung an die Bayern, dass sie den Fuß auch bei einer 3:0 Führung nicht komplett vom Gas nehmen können. So wie die sich gerade präsentieren, wird selbst eine starke Saison der Konkurrenz nicht reichen.

Und für den Rest ist es natürlich noch viel zu früh, um eine seriöse Prognose abzugeben. Hat sich Borussia Mönchengladbach über 4 Spiele und 70 Minuten wie ein sicherer Absteiger präsentiert? Ganz bestimmt. Aber ein kompetenter Trainer und ein Tim Kleindienst können die Probleme bestimmt noch lösen.

Zeigt Sandro Wagner genau die Anpassungsprobleme, die ich als Einziger vorhergesagt habe? #PassivesAbseitsLeserwissenesfrüher. Aber Wagner hat noch genug Zeit, um den Kurs zu korrigieren... und wenn nicht, wird ein Dead Coach Bounce schon helfen.

Am besten verdeutlicht man die aktuell verzerrte Tabelle am FC St. Pauli. Die sind extrem gut gestartet. Man musste sich ja schon fast beim VfB Stuttgart bedanken, dass die nicht plötzlich zum Bayern-Jäger Nummer 1 wurden... Aber die werden noch ihre Phase mit 7 sieglosen Spielen infolge durchmachen. Vielleicht auch 2 Mal. Vielleicht sind sie gerade in der ersten dieser Serien. Bis man wirkliche Erkenntnisse aus der Tabelle ziehen kann, werden halt noch 5 Spieltage vergehen.

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