Montag, 23. Dezember 2024

Worst of des "Und dann gewinnen die einfach alle!"

 Also wirklich alle Sorgenkinder dieses Blogs. Inklusive der Bayern gegen eine gute Mannschaft am Freitag. Und Bayer Leverkusen als Tabellenzweiter, wo das doch die Position ist, die traditionell verkackt. Ihr könnt mir doch nicht mein sorgfältig aufgebautes Narrativ kaputt machen. Auch wenn dieses Wochenende die Spitze nur noch weiter zementiert: Die Bayern stehen deutlich auf Platz 1, Bayer Leverkusen auf Platz 2 hat aber auch schon ordentlich Abstand zum Rest der Liga. Und dann kommt das große Hauen und Stechen um die letzten beiden Champions League Plätze... mit zahllosen Kandidaten, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind nicht wirklich gut...

Viel krasser: Kiel, Bochum und St. Pauli haben am selben Spieltag ein Bundesligaspiel gewonnen... Wer das im Januar auf seinem Fußball-Bingo hatte, kann jetzt fett abkassieren. Jetzt sind das auf einmal nicht mehr die schlechtesten Tabellenletzten seit der Einführung der Drei Punkte Regel, sondern ganz normale Abstiegskandidaten... wie langweilig.

Gerade das Kiel plötzlich 5 Tore in einem Spiel erzielt... Das ist mehr als ein Viertel ihrer insgesamt erzielten Tore. Und löst in Augsburg eine gewisse Panik aus. Augsburg hat nebenbei nur eines der letzten 7 Bundesligaspiele gewonnen... und das gerade so gegen Bochum. Da ist es schon mutig, eine Jess Thorup im Januar "an der Wende versuchen" darf. 

Auch wenn es, was hier eingeschoben werden muss, sachlich vernünftig ist, denn Augsburg liegt 6 Punkte vor dem Relegationsrang und damit voll im Soll. Nur wurden sie auch von einer Mannschaft abgeschossen, die in den letzten Wochen hoffnungslos überfordert war. Beide Aussagen können gleichzeitig wahr sein...

St. Pauli bediente sich des Standardplots des Samstag Nachmittags: Der Gegner lies einfach nur so viele Chancen aus, dass sie quasi gewinnen mussten, obwohl sie eigentlich gar nicht wollten. Mainz gewann nach demselben Prinzip in Frankfurt. Beide Mannschaften können sachlich nicht erklären, wie sie diese 3 Punkte geholt haben... Aber sie haben die Punkte jetzt halt auf dem Konto.

Das ist halt das absurde am Fußball: Man kann als deutlich schlechtere Mannschaft trotzdem gewinnen. Also nicht immer, aber ein Mal pro Saison. Außer man ist Real Madrid, dann geht das immer.

Die eigentlich schlimmste Erkenntnis ist ja, dass Heidenheim mittlerweile genauso schlecht ist, wie Bochum und Kiel. Also sie haben gegen beide verloren. Und 9 der letzten 10 Bundesligaspiele. Nur gegen das ebenfalls nur dürftig abliefernde Hoffenheim gab es einen Punkt. Es fällt halt nur keinem auf, weil es halt auf dem Dorf passiert.

Dabei lässt sich der Einbruch in Heidenheim genau festhalten: Es begann nach dem ersten Gruppenspiel in der Conference League. Der im Sommer beachtliche Aderlass mit den Abgängen von Kleindienst und Beste lässt sich anscheinend nur kompensieren, wenn man nicht unter der Woche antreten muss. Da ist es schon sehr ungeschickt, dass man sich für die Bonusrunde qualifiziert hat. 

Jetzt bleibt die spannende Frage im Raum, ob man sich bis zum 21. Spieltag ein ordentliches Polster aufbauen kann, damit man sich ein Weiterkommen in Europa überhaupt leisten kann. Andererseits... stehen Union Berlin, Werder Bremen, St. Pauli und Augsburg in den nächsten 4 Spielen auf dem Plan. Das könnte also wirklich klappen.

Wobei man an der Stelle nochmal festhalten muss: Werder Bremen ist wirklich gut. Das habe ich nicht unbedingt kommen sehen. Aber Ole Werner sichert sich gerade sein Einkommen für die nächsten 6 Jahre... weil er wirklich ein guter Trainer ist. Er hat aus einem angehenden Marius Ebbers Angreifer einen Topscorer gemacht. Marvin Duksch ist bei 14 Torvorlagen im Jahr 2024. Mitchell Weiser macht im plötzlich nochmal Fortschritte, die es nicht vollkommen lächerlich erscheinen lassen, dass er mal zur Nationalmannschaft eingeladen werden könnte... aber er hat sich ja für Algerien entschieden. Jens Stage trifft plötzlich als zentraler Mittelfeldspieler konstant...

Das sind alles Entwicklungsschritte, die nicht unbedingt erwartbar waren. Also verglichen mit einem Romano Schmid, der noch relativ jung ist und bei dem man noch deutliche Fortschritte erwarten konnte. Der nächste Schritt ist es dann, diese Leistungen als Mannschaft konstant anzubieten. Aber Werder könnte echt auf einem richtig guten Weg sein. 

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