und wechselt dann direkt zum Hamburger SV. Also ernsthaft, kann man so was nicht verbieten?
Also hier mal kurz die beiden Probleme mit Hecking und seiner neuen großen Liebe:
1.) Hecking ist als Trainer selber kein unbeschriebenes Blatt. Er ist jemand, der sich selber Ausstiegsklauseln in den Vertrag schreiben lässt und der mitten in der Saison von einem Verein zum nächsten wechselt. Und gerade wenn man sich den Wechsel von Alemannia Aachen zu Hannover 96 nach dem 3. Spieltag der Saison mal genau anguckt... Also Hecking schlägt Peter Neururer, sorgt dafür, dass dieser bereits nach 3 Spielen entlassen wird, was nach Heckings eigener Wertevorstellung viel zu früh ist, und belohnt dann den Verein, der diesen Schritt gegangen ist, mit seiner eigenen Expertise... während er in Aachen einen Scherbenhaufen hinterließ, von dem der Verein sich bis heute nicht erholt hat. Hecking ist halt auch nachgewiesener Weise ein Guter Trainer, der hätte die 4 Punkte, die zum Klassenerhalt fehlten, vielleicht noch geholt. Und ein weiteres Jahr Bundesliga hätte dem Verein bestimmt nicht geschadet. Und Heckings Ruf auch nicht. Aber er musste gleich zu seiner persönlichen Herzensangelegenheit, auch wenn die ihre Trainer damals eher mäßig behandelt haben.
Nur um mal ein Gegenbeispiel zu nennen: ein Ralf Hasenhüttl hätte direkt nach dem Aufstieg auf Ingolstadt scheißen und zu RB Leipzig wechseln können. Er hat sich der Aufgabe Bundesliga mit geringen Mitteln gestellt und sie erfolgreich bewältigt. Er hat seinem Verein den angemessenen Respekt entgegengebracht, er darf diesen jetzt auch einfordern.
Und es ist ja Hecking nicht nur ein Mal passiert. 2011/12 verließ er mitten in der Saison den 1.FC Nürnberg, weil die Perspektive Wolfsburg zu verlockend war. Wieder stieg er aus einem laufenden Vertrag aus, weil er für sich persönlich bessere Chancen bei einem anderen Verein sah. Auch wenn Nürnberg immerhin auch ohne ihn die Klasse hielt... Zum bis heute letzten Mal, aber das ist dann nicht unbedingt Heckings Schuld.
Dass aber jemand, der sich selber nicht so sehr dafür interessiert, wie lange sein Vertrag eigentlich noch läuft, sich jetzt darüber aufregt, dass seine Vorgesetzten dies auch nicht machen... Er selber nutzt seine Gelegenheiten um sich persönlich zu verbessern, warum soll ein Max Eberl nicht die Möglichkeiten nutzen die Trainerposition in seinem Verein zu verbessern?
Und dann wechselt der auch noch zum Hamburger SV. Es gibt wohl kaum einen Verein, der konstant respektloser mit ihren Trainern umgeht. Nur um das mal festzuhalten: die haben Christian Titz entlassen, als sie klar auf Kurs aufstieg lagen... und sich dabei dermaßen verzockt, dass der fest eingeplante Aufstieg verspielt worden ist.
Das sind ja auch keine Ausnahmen. Also der HSV hat in diesem Jahrzehnt 2 Mal nicht den Trainer während einer Saison gewechselt. Dafür haben sie 2 Saison mit 4 unterschiedlichen Cheftrainern... Auch wenn da natürlich der eine oder andere Interims-Trainer dabei ist: Das sind einfach viel zu viele. Und das spricht dafür, dass man beim HSV gerne den Trainer als Sündenbock nutzt, also alles andere als respektvoll mit ihnen umgeht.
Und als Belohnung bekommen sie dafür die nachgewiesene Expertise von Dieter Hecking. Weil er sich, kurz nach seiner Brandrede beim Abschied auf Mönchengladbach. Wenn Hecking wirklich einen anderen Umgang mit den Trainer will, hätte er dem HSV mit der Begründung "Mit Vereinen, die derart respektlos mit ihren Trainer umgehen und sie immer wieder als einzigen Schuldigen opfern, will ich nicht zusammenarbeiten. Und ich rate es allen anderen Trainern, dies auch nicht zu tun. Denn nur wenn solche Vereine feststellen, dass sie ihre Trainer nicht beliebig austauschen können, wird sich etwas ändern."
Aber dazu fehlten ihm dann doch die Eier. Oder das Gehalt beim HSV war zu verlockend. Oder er hat in den paar Wochen schon wieder vergessen, dass er eigentlich ein Problem mit dem Umgang der Vereine mit ihm und seinen Kollegen hat.
Eines steht fest: Wenn Hecking sich demnächst darüber beschwert, wie in Hamburg mit ihm umgegangen wird (und so viel ist sicher: Es geht eher um das "wann" als ums "ob"), dann werde ich kein Mitleid mit ihm haben. Denn er hat es ja so gewollt.
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