Die guten Nachrichten: Eigentlich läuft alles nach Plan. Seit dem Wiederaufstieg 2013 stand die Hertha noch nicht ein Mal auf einen Abstiegsplatz. Mehr kann man von einer Mannschaft, die auf dem besten Weg zu einer Fahrstuhlmannschaft war (Hertha stieg 4 Jahre in Folge entweder auf oder ab... Fahrstuhliger geht es nicht) war. Eigentlich sollte man an Hand dieser Bilanz doch relativ ruhig schlafen können...
Die schlechten Nachrichten: Die Tendenz zeigt klar nach unten... Nicht erst seit dem 0:5 zum Ende der Hinrunde... Weniger Punkte als die Hertha im Jahr 2014 holten nur... die Auf- und Absteiger in der Hälfte der Zeit... und der Hamburger SV... dass sind nicht die Vereine, mit denen man auf einer Liste stehen will...
Wer soll's richten? Hmm... ja... da beginnt das eigentliche Problem... theoretisch hat sich die Hertha so gut verstärkt, wie seit den Hoeneß Tagen (als man glaubte, permanent um die Champions League mitspielen zu können) nicht mehr... Johnny Heitinga, Valentin Stocker und Salomon Kalou sind gestandene Nationalspieler und WM Teilnehmer (auch wenn Heitinga das letzte Turnier verpasst hat...). Solche Spieler sollten eine Mannschaft wie Hertha (trotz des sicherlich schmerzhaften Abgangs von Adrian Ramos) eigentlich nach vorne bringen... danach sieht es aber gerade nicht aus... das bringt uns direkt zum... denn am Ende ist Julian Schieber der beste Neuzugang und große Hoffnungsträger...
Leischtungschträgscher: Michael Preetz. Also abgesehen davon, dass Preetz der einzige Manager in der Geschichte der Bundesliga sein wird, der Lucien Favre entlassen hat... Wie viele Manager fallen euch ein, die 2 Abstiege in 3 Jahren zu verantworten haben... und trotzdem noch im Amt sind? Und diese Bilanz könnte sich problemlos auf 3 Abstiege in 6 Jahren erweitern...
Und ja, Preetz ist eine Vereinsikone, der für den Aufschwung um die Jahrtausendwende steht... aber der war doch schon als Spieler... nun ja... Fakt ist: Er ist seit 2009 Alleinverantwortlicher in Berlin... Seit dem hat die Hertha genau 1 1/2 gute Bundesligasaisons gespielt... und ist 2 Mal abgestiegen... oh und er hat Lucien Favre entlassen... und stattdessen solch anerkannt brilliante Trainer wie Friedhelm Funkel und Otto Rehagel geholt...
Ich habe keine genau Ahnung, was Preetz genaues Ziel ist... aber solange es nicht in die Richtung "ich will meinen ehemalige Mentor im Nachhinein möglichst brillant aussehen lassen" geht... verfehlt er dieses Ziel definitiv...
Was wird es denn nun werden? Ich muss ja irgendwie konstant bleiben... und wenn ich gestern Stuttgart auf den Relegationsplatz schreibe... Und Paderborn und Freiburg da hinter stehen habe... wird es für die Hertha wohl auch reichen... Das Problem ist halt: Ich vertraue offensichtlich dem Preetz nicht... und Jos Luhukay ist eigentlich auch nur ein grundsolider Trainer, der genau eine überragende Leistung gebracht hat: Die Klasse mit dem FC Augsburg zu halten... etwas, dass sein Nachfolger gerade irgendwie mit einer größeren Leichtigkeit vollbringt...
Und wo wir schon bei total zufälligen Statistiken sind: Selbst in dem überragenden ersten Augsburger Jahr war er am Ende der Hinrunde 17. Was dazu führt, das Luhukay noch nie eine konstant gute und Bundesliga-taugliche Saison gecoacht hat. In Gladbach wurde er nach 8 Spieltagen entlassen, mit der Hertha war er 17. in der Rückrundentabelle... wenn er diese Leistung jetzt wiederholt... ach, rechnet euch das selber aus...
Anders ausgedrückt: Auch wenn es diese Saison reichen könnte... heißt das, bei dem derzeit leitenden Personal, nicht, dass das auch nächste Saison der Fall (wenn Mannschaften mit besseren Voraussetzungen und höherer Kompetenz aufsteigen könnten... Leipzig und Ingolstadt halt) sein wird... Und mehr als Absteigskampf garniert mit ab und zu mal einer überragenden Hinrunde wird für die Hertha mit diesen Leuten nicht drin sein... wobei man sich an der Stelle fragen muss, ob eine Mannschaft wie Hertha sachlich betrachtet überhaupt mehr erwarten kann...
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