vor allem: man kann versuchen, was man will... man kommt dagegen nicht an...
Ein aktuelles Beispiel: es gibt in der Bundesliga gerade 2 Manager mit dem Prädikat "Etabliert und Erfolgreich"... beide werden aber in den letzten Tagen völlig unterschiedlich bewertet...
Max Eberl schafft es auf die Kicker-Titleseite... unter der Überschrift "Aufbau West"... Horst Heldt muss dagegen der ganzen Welt erklären, dass er sogar "weiß, wie man Meister wird"... Und wenn er das (so arrogant das natürlich klingt, trotzdem stimmt es) dann mal so raus haut, wird er postwendend dazu aufgefordert, sich selbst zu hinterfragen... 2 völlig unterschiedliche Reaktionen auf 2 Manager mit überragender Bilanz... und ja, ich habe das gerade gesagt... und fange jetzt an (wieso habe ich jetzt schon den Geschmack von Erbrochenen in meinem Mund?) den Schalker Manger zu loben.
Anfangen muss man da bei einer ganz einfachen Zahl: Drei. Drei Mal in Folge hat sich Schalke nun schon für die Champions League Gruppenphase qualifiziert. Das gelang auf Schalke vorher... wartet... jetzt kommt's... NOCH NIE. Und derzeit ist eher davon auszugehen, dass nächste Saison Champions League Start Nummer 4 hinzu kommt.
Natürlich können die Kritiker jetzt behaupten, dass Schalke national von 2004-2008 mit 4 Jahren in Folge unter den Top 4 schon mal so gut dastand... damals reichte der 4. Platz halt nur nicht für die Qualifikation zur Champions League... Aber wollt ihr Horst Heldt jetzt wirklich vorwerfen, dass er die konstant guten Leistungen in einer wesentlich stärkeren Liga abruft?
Bei Max Eberl ist die Lage natürlich ein bisschen anders... Schließlich wird er niemals an die goldenen 70er der Gladbacher anknüpfen können... denn das die Bayern nochmals 3 Jahre in Folge nicht Meister werden, ist schon unvorstellbar... dass der Alternativ-Meister dann auch noch jedes Jahr aus Gladbach kommen müsste... Ja, Max Eberl hat es "nur" geschafft, dass sich Mönchengladbach von einer Fahrstuhlmannschaft zu einer gehobenen Bundesligamannschaft entwickelt hat... er ist damit nebenbei indirekt Schuld dran, dass Horst Heldt in einer stärkeren Liga spielen muss...
Aber das Lustigste ist ja, dass die Transferbilanz der Beiden so komplett unterschiedlich dargestellt wird... Obwohl auch diese Bilanz gar nicht so unterschiedlich ist...
Eberl darf sich dafür feiern lassen, dass er Max Kruse, Andre Hahn, Christoph Kramer, Ibrahima Traoré und Fabian Johnson gefunden hat... für insgesamt 5,6 Millionen Euro... Heldt muss sich dagegen dafür rechtfertigen, was er für Vollpfosten verpflichtet hat... namentlich in einem Kicker Leserbrief der letzten Wochen Sidney Sam, Dennis Aogo, Fabian Giefer, Tranquillo Banetta und Eric Maxim Coupo-Moting... (was gerade bei den letzten beiden beiden 2 Wochen Fußball so verändern können). Nimmt man einen Ablsöefreien Roman Neustädter hinzu... hat Horst Heldt eine überragende Bilanz als Schnäppchen-Jäger... Gerade Sidney Sam... einen jungen, aufstrebenden Deutschen Nationalspieler für 2,5 Millionen zu holen... von einem direkten Konkurrenten... das beweist, dass Heldt extrem gut vernetzt ist und über mögliche Ausstiegsklauseln der Konkurrenz bewusst ist...
Selbst wenn Sam seiner bisher eher bescheidene Bilanz fortsetzt und im nächsten Jahr nach England weiterverkauft wird... was meint ihr wird so ein Premiere League Scheich für einen deutschen Nationalspieler zahlen? 8 Millionen Euro? Oder doch eher 14...
Aber hey, es gibt natürlich eine Sache, die beide nicht können... Königstransfers... Und dabei ist das schockierendste: Horst Heldts Bilanz beim teuersten Transfer seiner "Manager-Karriere" ist sogar besser als die von Max Eberl... schließlich ist Kevin Prince Boateng äußerst umstritten... und es gibt Leute, die behaupten, dass Schalke besser dran ist, wenn er nicht spielt... aber wenigstens kann man darüber noch diskutieren... Luuk de Jong dagegen wird Gladbach definitiv nicht mehr weiterhelfen... er wurde für 7 Millionen weiterverliehen und verkauft... was keine gute Bilanz ist, wenn einem bewusst wird, dass er mal 12 gekostet hat... und in 5 Jahren wird man sich den Namen angucken und denken: "Was, der hat mal in Gladbach gespielt? Und ist immer noch der Spieler mit der höchsten Ablöse in der Vereinsgeschichte?"
Warum wird Eberl also gerade so verehrt und Heldt so kritisch gesehen? Natürlich hat Heldt mehr Trainer verschlissen als Eberl... Aber ganz ehrlich: Genau genommen hat er sogar weniger Trainer verschlissen als Clemens Tönnies... schließlich war Jens Keller der erste Trainer auf Schalke ever (ne weitere Historische Leistung von Heldt), der auf Schalke bis Saisonende bleiben durfte, obwohl er das Champions League Achtelfinale erreicht hat... Eberl hat halt das Glück, dass er in einem wesentlich ruhigeren Umfeld arbeiten darf...
Aber: Die gute Nachricht für Heldt: Wenn er seine Leistungen konstant auf dem jetztigen Niveau hält, werden wir ihn irgendwann auch für einen Halb-Gott im Anzug halten... Schließlich ist es 3 Jahre her, dass der "Mob" (ok, Stefan Effenberg und seine "Initiative Borussia") unbedingt den Kopf von Eberl rollen sehen wollten... Heute unvorstellbar... damals echt heiß diskutiert... ungefähr so wie Heldts Managerleistungen jetzt...
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