Sein wir ganz ehrlich: der große Verlierer der Berliner Schlammschlacht ist (noch) Markus Babbel. (Auch weil sich in Berlin noch niemand traut, offen Michael Preetz und den Umgang mit seinen 3 Trainern zu hinterfragen...) Viele seiner Aussagen waren... sagen wir undiplomatisch... seinen noch Arbeitgeber quasi als Marionette zu bezeichnen ist alles andere als clever...
der einzig brauchbare Verlgeich ist nun mal die Wutreden von Thomas Doll. Und die findet man bis heute auf Youtube... Was aber viel schlimmer ist: Doll war seitdem in der Bundesliga nie wieder ein Thema... Und alles was Thomas Doll genau genommen gemacht hat, ist: vor den Medien bedingungslos vor seine Spieler zu stehen... Trotzdem ist der Mann seit dem nicht mehr vermittelbar... Babbel dagegen... beschimpfte seine eigenen Vorgesetzten... Egal ob seine Darstellung nun stimmt oder nicht... alle Manager der Bundesliga werden erstmal vor ihm zurückschrecken.
Die viel spannendere Frage lautet ja dennoch: für wen hält sich Markus Babbel eigentlich? Für das uneheliche Kind von Giovanni Trappatoni und Ottmar Hitzfeld? Dafür, dass er als Trainer andauernd von den Medien als Jupp Heynckes-Nachfolger ins Gespräch gebracht wird, obwohl er noch nie wirklich was geleistet hat, kann er wenig... Aber dass er permanent davon spricht, Titel gewinnen zu wollen, ohne als Trainer jemals wirklich was geleistet zu haben... kann er schon eher was.
Erinnern wir uns: Babbel startete als Interims-Trainer beim VfB Stuttgart in der Rückrunde durch. Er kam am Ende sogar bis in die Champions League... nur muss man dazu sagen: Mit der Stuttgarter Mannschaft der letzten Jahre in der Rückrunde durchzustarten war ungefähr so schwer... wie das 2. Marko Reuss Tor gegen Schalke Mittwoch abend...Die Mannschaft hat sich jahrelang immer wieder auf ihren Erfolgen ausgeruht und brauchte einen Trainerwechsel um ihr Potentzial abzurufen... das sollte eigentlich mehr über die Führungsspieler der Stuttgarter als über ihre Trainer aussagen...
Ein halbes Jahr später war Stuttgart wieder 16. und Markus Babbel wurde entlassen. Schuld war daran natürlich diese doofe Trainerausbildung, die Babbel absolvieren musste... das ein guter Jung-Trainer (siehe Stanislawski, Holger) beides durchaus verbinden kann... (auch wenn der zugegebener Weise keine Champions League spielen musste...)
Aber als junger Aufstrebender Trainer bekam er trotzdem eine großartige Chance: er durfte die Hertha zurück in die Bundesliga führen. Bei einem derart bundesligatauglichen Kader gibt es wirklich schwerere Aufgaben... Jetzt galt es aber diesen großartigen Erfolg zu bestätigen (und nebenbei die Mannschaft und ihre jungen Spieler zu entwickeln). Anfang November stellte Babbel dann fest, dass das eigentlich nicht sein Ding ist... er will lieber den nächsten Schritt machen und um Titel spielen. Bezeichnender Weise holten die Berliner ihren letzten Bundesligasieg unter Babbel vor dieser Feststellung... Eine wirkliche Entwicklung ist derweil nur bei Pierre-Michelle Lasogga zu sehen...
Aber ganz ehrlich und auch ohne den ganzen Stress, den er jetzt bei seinem Abschied gemacht hat: was sollte Schalke 04 dazu bringen, sich in diesem Moment wirklich und ernsthaft mit einem Babbel zu beschäftigen... und die Schalker spielen noch nicht mal ernsthaft um die Titel mit...
In der Trainer-Hierachie standen jedenfalls andere Trainer vorher schon deutlich vor Babbel... Und ein Robin Dutt hat gerade erst bewiesen, dass man für jahrelange seriöse Arbeit irgendwann die Angebote eines Vize-Titelkandidatens bekommt (auch wenn das gerade nicht sooo gut läuft)... Jürgen Klopp gilt als das ideale Vorbild für eine Trainerkarriere (vor allem, weil er behaupten kann, dass er gemeinsam mit Michael Zorc den Titelkandidaten selber gebaut zu haben)... Thomas Tuchel ist quasi der nächste Kandidat für eine Beförderung (oder er baut halt demnächst seinen eigenen Doll... bei seinem Umgang mit den Medien stehen die Chancen 50/50...) Mirko Slomka wird wohl nie wieder so lange auf ein passendes Angebot warten müssen, wie nach seiner Entlassung auf Schalke. Marco Kurzs großartige Leistungen werden nur nicht so anerkannt, weil sie halt in Kaiserslautern und im Abstiegskampf stattfinden... Und Und Und...
Markus Babbel sollte derweil erstmal beweisen, dass er bei einem kleineren Verein (wie es die Hertha derzeit ja nun mal ist) längerfristig gute Arbeit leisten kann, bevor er von höheren Weihen träumt... und eine Tour durch die Türkei und Saudi Arbien erscheint nicht mal so abwegig... aber am Ende muss er dann irgendwann feststellen: Selbst Schuld... und das nicht nur wegen der Aussagen um seine Entlassung
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