Das war es also... das spannendste Saisonfinale seit Jahren. Welch Nervenkitzel. Da hat man echt das Gefühl, dass man was verpasst hat... oh warte, meine Wenigkeit hat das verpasst. Also den Samstag-Nachmittag komplett... und irgendwie das Gefühl, was vernünftigeres getan habe, weil ich in einem unabhängigen Theater war und "Neue Vahr Süd" gesehen habe. Und das "Sagt das weiter" jetzt auch als erstes umsetze. Fühlt sich alles irgendwie wichtiger an, als das Bundesligafinale.
Und ich habe weder alle Youtube-Zusammenfassungen von DAZN gesehen noch den Kicker ausgelesen... aber ich habe halt gerade wenigsten eins paar Funken Netz und kann damit kurz die wichtigsten Informationen verarbeiten:
Dies war eines der grausamsten Saisonfinale aller Zeiten. Jegliche Hochspannung wurde uns nur eingeredet und durch ausartende Schützenfeste völlig ad absurdum geführt. Klar, es gab den ganz kurzen Moment der Spannung, als die Eintracht kurzzeitig den Ausgleich erzielten. Aber die Bayern trafen ja wie immer an diesem Spieltag 4 Minuten später.
Hier ist die einzige Entscheidung, die in der 2. Halbzeit gefällt worden ist. Die einzige Veränderung auf den relevanten Tabellenplätzen: Kommt Hoffenheim oder Frankfurt in die Europa League? Und Hoffenheim sagte stilecht (in dem sie 3 Tore in den letzten 10 Minuten kassierte): Das ist uns zu viel Aufwand, da konzentrieren wir uns lieber nächstes Jahr total auf die Liga.
Also ja: Die einzige Veränderung kam nicht durch einen fulminanten Schlussspurt der zurückliegenden Mannschaft zustande... sondern dadurch, dass die in der Blitztabelle vorne liegende Mannschaft ihren zu Wiederanpfiff komfortablen Vorsprung katastrophaler Weise verspielte. Weil Beste Liga und so.
Im Wesentlichen bestand der gesamte Spieltag aus der "Wir müssen gewinnen" Fraktion, die die "Uns ist es eigentlich egal" Fraktion gnadenlos abschoss. Wie gnadenlos? Nun ja, selbst die Freiburger, für die es nur darum ging nicht mit gefühlt 17 Sieglosen Spielen in Folge in die neue Saison zu starten, errungen ein 5:1...
Bei der Hertha ab es zeitgleich einen Rück- und einen Fortschritt: Eigentlich erzielt man ja zum Saisonfinale im eigenen Stadion traditionell 2 Tore... und kassiert 6. Beides konnte man erfolgreich um 1 reduzieren. So feiert halt jeder seine Erfolge.
Und immerhin können sie trotzdem behaupten: Wir waren besser als Augsburg...
Die einzige große Ausnahme muss man mal ganz hoch anerkennen: Dass sich die Mainzer nach 2:0 Rückstand nochmal zu einer nur für den Lokalrivalen relevante Aufholjagd aufrafften, muss tatsächlich hervorgehoben werden, da diese eigentliche Grundvoraussetzung "Leistungsbereitschaft zeigen" an diesem Wochenende die ganz große Ausnahme war...
Und natürlich war es trotzdem hochgradig emotional. Aber das lag halt ausschließlich an den Verabschiedungen (oder Vertragsverlängerung), die in den Stadien gefeiert worden sind. Wenn ich dann im Kicker davon lese, dass die Bayern ab der 78. Minute alles versuchten um Arjen Robben das 100. Bundesligator aufzulegen und daran scheiterten... obwohl Frankfurt keinerlei Widerstand mehr leistete... dann wird mir bewusst, dass ich bei diesem Saisonfinale nichts verpasst habe...
Vergleicht das einfach mal kurz mit der Schlussphase in Bochum. Da war alleine mehr Spannung drin als in allen Bundesligaspielen dieses Wochenendes zusammen: Schafft Union noch das nicht mehr erwartete Comeback und erzielt das 2:3, welches zum direkten Aufstieg reicht? Aber in der Bundesliga kann man so was halt nicht mehr erwarten...
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