Und ja, das ist reine Selbstbeweihräucherung. Und ohne den heutigen Teil hätte ich den gestrigen nicht geschrieben. Aber... es fühlt sich halt verdammt gut an... Auch wenn es irgendwie unnötig teuer ist, wenn man sich nur deswegen den Donnerstag-Kicker kauft...
Schon auf dessen Titelseite steht die Schlagzeile: "Kein Platz mehr für Müller?" Und dann wird im Innenteil ausführlich dargelegt, warum sowohl Niko Kovac als auch Jogi Löw in den für sie persönlich entscheidenden Spielen nicht auf diese Legende setzten...
Dass Thomas Müller genau genommen nicht mehr gut genug für die erste Elf des FC Bayern ist, hat der aufmerksame Leser hier bereits vor über einem Jahr gelesen. Inklusive eine Respektsbekundung an die erbrachten Leistungen. Aber halt auch den Fakt, dass ein Müller sein Maximum ausreizen muss um den Bayern zu helfen, ignorierend.
Nebenbei an der Stelle nochmal großen Dank an Christophe Dugarry, der meine Lehrmeinung, wenn auch etwas unsachlich, im Wesentlichen ins Französische übersetzt hat. Die Idee, dass einige Bayern Spieler, auch wenn ich eher an Franck Ribery und Arjen Robben gedacht habe, seit geraumer Zeit davon profitieren, dass die Bundesliga so absurd schwach geworden ist, dürfte dem einen oder anderen Leser auch bekannt vorkommen. (Memo an mich selbst: ich muss meine Labels sorgfältiger gestalten, damit ich so was wieder finde...)
Und es ist ja nicht so, dass wir eine kurzzeitige Formkrise erleben. Es ist eher so, dass langsam deutlich wird, dass Müllers Statistiken durch sein Umfeld extrem inflationär aussehen... und dass es jetzt langsam deutlich wird, dass es für ihn auf dem allerhöchsten Niveau einfach nicht reicht. Da reicht ja auch ein Blick auf die entscheidenden Spiele gegen Real und Atletico. Denn zum Ausscheiden der Bayern in der Champions League hat Thomas Müller in den letzten 3 Jahren als Offensivspieler 0 Scorerpunkte beigetragen.
Das eigentlich faszinierende ist ja der Stimmungswandel in der Berichtserstattung. Wenn ein Pep Guardiola diesen Müller in wichtigen Spielen auf die Bank gesetzt hat, war der Aufschrei groß: Wie kann man nur auf Müller verzichten?
Selbst ein Carlo Ancelotti, der nur die suboptimale Müller Version trainieren durfte, musste sich diese Frage gefallen lassen, die sich bei Jupp Heynckes einfach nicht gestellt hat. Jetzt... wird dieselbe Frage zum wohl ersten Mal in Müllers Karriere sachlich gestellt... und man kommt zu dem Schluss, dass andere derzeit oder mittlerweile einfach besser sind. Oder dass selbst im Fall Renato Sanches davon auszugehen ist, dass er besser sein wird, wenn die Bayern wieder um den Champions League Titel mitspielen.
Und klar, noch ist es ein Thema, dass auf die Titelseite kommt. Dass uns auch noch 2 Monate beschäftigen wird. Aber der Trainer muss sich im Jahr 2018 halt keine Vorwürfe mehr machen lassen, wenn er zu dem logischen Schluss kommt, dass er besser andere aufstellen sollte.
Fun Fact: Dass die Bayern mit der Verpflichtung von Heynckes den Generationswechsel noch weiter vor sich herschieben und der nächste Trainer dies dann ausbaden muss, habt ihr auch hier gelesen. Auch wenn ich hinterher zugeben musste, dass Heynckes ein absurd guter Trainer ist, bleibt das Grundproblem des verweigerten Generationswechsels bis heute bestehen...
Die "Thomas Müller wird mit 31 Jahren die Bayern verlassen" Prognose sieht jedenfalls derzeit schlechter aus als je zu vor... Auch nur, weil es eher fraglich ist, dass er so lange durchhält.
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