Und warum der eigentlich für die Amateure geschützt werden muss.
All das nur, weil ein Kicker-Chefreporter mal wieder beweist, dass er sich nicht mehr mit Fußball beschäftigt, als unbedingt nötig...
Dabei hat Karlheinz Wild in seinem Kommentar, der im Donnerstags-Kicker veröffentlicht wurde, an vielen stellen sogar recht... Aber dass er darauf hinweist, dass man auf den Dorfsportplätzen "jeden Zuschauer per Handschlag begrüßen" kann... geht halt völlig am Thema "Schutz des Amateursports" vorbei...
Das Problem sind nicht die paar Eltern und die Freundin, die sich das Spiel ihrer Kreisklasse Helden freiwillig angucken. Das Problem sind die 22 Mann, die auf dem Platz stehen. Denn die haben, im Gegensatz zum einen oder anderen Kicker-Reporter ein gesteigertes Interesse am Fußball... Also einerseits am selber spielen, aber auch am Konsum.
Ich habe ja selber in solchen Mannschaften gespielt. Zunächst in Rostock als Hansa noch nen Bundesligist war... und danach dann in Leipzig, als RB am Aufsteigen war. Und alle Mannschaften hatten eines Gemeinsam: Sie bestanden aus mehreren Spielern, die gleichzeitig auch Fans waren, also Dauerkarten für die höherklassigen Vereine in ihrem Umfeld besitzen...
Meistens... fällt einem das ja nicht auf. Weil man selber am Sonntag und die Bundesligisten in der Regel am Samstag spielen. Aber in Rostock gab es eine Dorfmannschaft, denen die Bundesliga ziemlich egal war... und die ihre Heimspiele auf den Samstag um 14 Uhr gelegt hatten... Damit hatten alle Gegner ein Mal im Jahr ein überraschendes Problem: Wie vermittele ich meine 3 bis 4 Spielern mit der Dauerkarte, dass das eigene Spiel austragen jetzt wichtiger ist als Hansa im Stadion unterstützen? Und dann kommt der Zentrale Mittelfeldspieler mit der Frage, ob er sich nicht zur Halbzeit auswechseln lassen kann... weil er ja zum Anpfiff im Osteestadion sein muss...
Und das wird ja in Dortmund, Gelsenkirchen und München bei größeren Vereinen und Stadien nicht anders sein...
Beim Schutz der Amateurvereine geht es im Wesentlichen um den Schutz der selber aktiven Fußball-Fans. Damit man als Kreisligist seine Saison entsprechend vorausplanen kann: Unsere Lieblingsmannschaft wird in der Regel nicht so früh am Sonntag spielen, so dass ich meine eigenen Heimspiele selber am Sonntag um 13 oder 14 Uhr ansetzen kann ohne einen Interessenkonflikt auszulösen.
Und das mag jetzt erst Mal total albern klingen... aber wir reden von 25.000 Vereinen und 7 Millionen Fußballern. Natürlich gehen davon nicht alle ins Stadion. Zumindest nicht mit Dauerkarten. Aber damit diese Menschen problemlos ihren beiden Hobbys, also Fußball spielen und im Stadion genießen, nachgehen können, sollte der Sonntag für die Amateurfußballer geschützt bleiben.
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