Und ja, das liegt auch daran, dass nur die Bayern eine eigene Regionalliga haben... aber darum soll es dieses Mal gar nicht gehen...
Es geht viel mehr um einen eigentlich kleinen Vorfall, den Steffen Simon bei seiner Tätigkeit als Kommentator auslöste... und der halt wieder mal deutlich machte, dass es den FC Bayern und danach den dreckigen Rest gibt... selbst wenn der technisch gesehen auch aus Bayern kommt...
Was war geschehen... also eigentlich nichts ungewöhnliches. Steffen Simon hat in der 39. Minute einen Handelfmeter für die Bayern gesehen... Und wie wir alle seit diesem Wochenende wieder wissen, sind Handelfmeter ja die am einfachsten und eindeutigsten zu bewertenden Szenen im Fußball. Ohne jeglichen Spielraum.
Und an der Stelle muss ich Steffen Simon sogar Recht geben: Da der allgemeine Konsens nach dem Spiel "Elfmeter für Bayern war", war sein "Das wäre jetzt ein schönes Beispiel für den Videobeweis" gar nicht so verkehrt. Und wenn den Bayern, die ja jede Chance dringend brauchen um eine Chance im Spiel zu haben, so einen Elfmeter verwehrt bekommen, kann man durchaus darauf hinweisen, dass das Spiel gerechter zugehen könnte...
Und dass man uns als Konsumenten darauf hinweist, dass da demnächst (für die Leute im hintersten Sachsen, die wie immer nichts mitbekommen und immer noch AfD wählen... aber nur weil die SED nicht mehr antritt...) was neues auf uns zu kommt...
Aber... da muss man dann doch auch Konsequent sein. Also klar, die Bayern kriegen ihren Handelfmeter nicht. Robert Lewandowski erzielt aber auch ein Tor aus hauchdünner Abseitsposition. Wenn so was vorkommt... dann ist das kein Fall für den Videobeweis... sondern ein Schönheitsfehler... Weil... es sind ja die Bayern...
Dabei... war das Abseits das viel deutlichere Beispiel. Da gibt es eben keinerlei Spielraum... und genau deswegen brauchen wir den Videobeweis doch beinah hauptsächlich... Und ja, es gibt fast jedes Wochenende mehr Abseitstore als Handelfmeter... Ok, nicht jedes, dieses Wochenende ist mit 3 Handelfmeter Situationen eine Ausnahme... aber deswegen reden wir ja auch darüber und halten uns nicht lange damit auf, wie knapp aber richtig die Abseitsentscheidung auf Schalke vor dem 0:1 war...
Lustiger Weise... beweisen diese Szenen am Ende nur, dass Handspiele im Strafraum eben keine Werbung für den Videobeweis sind... Denn... gehen wir die Beispiele mal durch:
Maximilian Mittelstädt verursacht in der 39. Minute einen Handelfmeter und kriegt dafür Gelb. Allgemeines Urteil: Elfmeter ja, Gelb (was dann später zu Gelb-Rot führte) zu hart, denn der Berliner hat ja keine wirklich Chance das Handspiel zu verhindern.
2. Beispiel: Christoph Janker verursacht einen klaren Handelfmeter. Den muss man nach allgemeiner Wahrnehmung wohl auf jeden Fall geben.
3. Beispiel: Marc Batra springt der Ball vom eigenen Oberschenkel an die Hand... und Manager Christian Heidel hat "keinen einzigen getroffen, der sagt, dass man den nicht pfeifen muss"... was hauptsächlich daran liegt, dass Heidel aufgehört hat zuzuhören, sobald jemand "Ja" gesagt hat... also das "kann man geben, muss man aber nicht" hat er schon nicht mehr gehört, da war er schon beim nächsten...
Und ja, der Schiedsrichter Felix Zwayer sagte hinterher persönlich, dass man selbst nach dem Videostudium Argumente gegen einen Elfmeterpfiff finden kann. Auch wenn er diese Aussage natürlich exklusiv getroffen hat (Btw: Früher konnte man auf Sportschau.de die Stimmen zum Spiel nebenbei auf Sportschau.de gefunden... und ja, auch Höwedes war sich nach dem Spiel nicht mehr so sicher wie in dem Moment des Geschehens... aber hey...), beweist es doch das eigentliche Grundproblem, dass Thomas Tuchel nach dem Spiel angesprochen hat: Es weiß einfach niemand, wann es Elfmeter geben muss und wann nicht. Nicht mal die Schiedsrichter.
Deswegen lohnt es sich auch nicht an diesen Stellen über den Videobeweis zu diskutieren... Denn es ist durchaus möglich, dass alle Entscheidungen trotzdem genau so ausgegangen wären... Was man an der Stelle dringender brauch als einen Videobeweis, sind eindeutige Regeln.
Ich sage an der Stelle, was ich an der Stelle immer sage: Gebt einfach auf die unabsichtlichen Handspiele einen Indirekten Freistoss. Gerade die Batra-Höwedes Aktion ist doch ein absolut perfektes Beispiel dafür: Für diese Aktion Elfmeter zu geben, wäre viel zu hart. Es ist ja nicht so, dass 5 einschussbereite Schalker gut verteilt im Strafraum standen. Und für eine derart unglückliche Aktion eine 100%ige Torchance zu verschenken?
Dass man das irgendwie abpfeifen muss sehe ich natürlich trotzdem ein. Schließlich löst Batras irreguläres Spielen des Balles einen nicht aufzulösenden Konjunktiv aus... Also... gibt man Schalke an genau der Stelle des Handspiels einen indirekten Freistoß. Das wäre, sobald man da ein paar Varianten eingeübt hat, was man dann dringend tun sollte, immer noch eine große Chance. Gleichzeitig haben aber 11 Dortmunder noch die Chance diese Aktion zu verteidigen.
Und schon sind alle Diskussionen ohne Videobeweis gelöst: Jeder Fußballer weiß, dass es einen indirekten Freistoß in unmittelbarer Tornähe verursacht, wenn er den Ball irgendwie mit der Hand spielt. Und wenn er mit einer aktiven Handbewegung Luiz Suarez Style eine 100%ige Torchance verhindert, gibt es immer noch Elfmeter und Rot. Darüber muss man an der Stelle ja gar nicht diskutieren.
Gleichzeitig weiß jeder Angreifer: Wenn dem Verteidiger der Ball an die Hand springt, bekomme ich garantiert den indirekten Freistoß. Ohne große Debatten.
Und den Schiedsrichter wird die schwierigste Entscheidung abgenommen: Muss ich jetzt wirklich auf Grund dieser absolut unglücklichen Aktion des Verteidigers das Spiel entscheiden?
Alle sind glücklich. Also selbst die Angreifende Mannschaft wäre ja glücklich, wenn es endlich eine eindeutige und verständliche Regelung geben würde, auf die man sich verlassen kann. Denn das Grundproblem ist ja, dass die Reaktion auf jedes Handspiel eine andere ist.
Und ja, da die Regel so beschissen ist, wie sie ist, wird der Videobeweis nur für noch mehr Diskussionen sorgen. Denn es wird immer noch den Moment geben, in dem der Schiedsrichter auf Elfmeter entscheidet und der Videoschiedsrichter ihm sagt "Kannst du so machen, musst du aber nicht..." Nach der Ansage fühlt man sich doch richtig gut...
Was wir an der Stelle brauchen sind einfache, verständliche und verlässliche Regeln. Viel dringender als den Videobeweis. Denn den Videobeweis kann man hauptsächlich bei eindeutigen Regelverstößen verwenden... wie halt der Frage, ob Robert Lewandowski vor dem 4:0 im Abseits stand. Das kann man natürlich mit dem bloßen Auge nicht erkennen, aber mit dem Videobeweis sofort eindeutig auflösen.
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