Dienstag, 8. Mai 2012

Die hohe Kunst des Nichts sagens

Und ja, ich weiß, dieser Beitrag kommt eine Woche zu spät... aber "aktuellere" Sachen waren erstmal wichtiger:

Nach dem 33. Spieltag kam es zum absoluten Interviewshowdown im Aktuellen Sportstudio. Ein absolut hochklassiges Duell zwischen dem abgestumpften Medienprofi und einem Menschen, der einfach gerne über Fußball spricht.
Angefangen hat das ganze mit Phillipp Lahm:


diese 5 Minuten würden jedes Phrasenschwein zum platzen bringen... nur um so ein paar Perlen zu zitieren, Lahm spricht davon, dass es "wichtig ist, dass man solche Spiele auch gewinnt". Die Bayern hatten "Viele Englische Wochen" und "am liebsten stehe ich immer auf dem Platz aber manchmal tut so ne Pause auch gut"...
Zu guter letzt noch die wichtigste Erkenntnis: "Beim FC Bayern zählen immer Titel." Phrasenabfeuern auf MG-Frequenz. Es nervt mich jetzt schon... und bei der EM werde ich das 3 Wochen lang jeden Tag zu sehen bekommen... Anscheinend ist Philipp Lahm der Meinung, dass er mit seinem einen Buch alles gesagt hat, was es zu erzählen gibt und dass er nie wieder eine konkrete oder kontroverse Aussage machen muss... oder überhaupt einen Satz, den man als Aussage werten könnte...

Dieser Interview war ja an sich schon anstrengend... wirklich aufgefallen ist es aber nur, weil es 30 Minuten Christian Steich unterbrochen hat. Und der Mann ist halt das krasse Gegenteil von dem teflonbeschichteten gequatsche von Lahm. Auf einmal Fallen Begriffe wie "autoritär aufoktruiert", "Nachhaltigkeit", "Ethische Grenzen" und "Spezifische Intelligenz." Und eigentlich sagt der Titel des Interviews alles, was man über diesen Mann wissen muss: "ich habe Freiburg nicht geretter." Nur echt mit falsch geschriebenen Namen...


Da prallen wirklich 2 Welten aufeinander... und irgendwie macht sich der Eindruck breit, dass der Moderator eigentlich lieber wieder Lahm interviewn würde... der ist ein bischen überfordert mit den ganzen krassen Aussagen...

Für das wirklich Highlight sorgt aber Sascha Riether: Der antwortet, nachdem er gerade böse von den Breisgauern verprügelt wurde (schaut euch einfach sein Auge an...), echt "Ich freue mich immer, wenn die Freiburger gewinnen." Und eine Woche später steigt sein Klub dann ab... aber immerhin konnte sich Riether während dieser desaströsen Rückrunde trotzdem oft genug freuen...

Oh und am Ende gibt es noch den Pfiff des Tages, der beweist, wie bescheuert die Fifa eigentlich ist. Also: Ein Einwechselspieler läuft auf das Feld und verhindert einen sicheren Treffer. Theoretisch die regelwidrige Verhinderung einer 100% Torchance. Praktisch ist nur das betreten des Feldes zu ahnen und dafür gibt es dann Gelb... und indirekten Freistoss... wenn diese Regel irgendwann bis zu den Profis durchdringt, können wir davon ausgehen, dass im Abstiegskampf regelmäßig die Spieler aufs Feld springen und Tore verhindern...
Und ja, die Regel ist von den selben Deppen, die darauf bestehen, dass es Rot bei einer "Notbremse" im Strafraum gibt, obwohl es dann die 100%ige Torchance, die einem genommen wurde, sofort zurück gibt... Und nein, es gibt kein Paralelluniversum, in dem das vielleicht Sinn macht...

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