Laut Kicker-Spielbericht wäre Jürgen Kramny bei einem Pokalaus "wohl nicht zum Cheftrainer ernannt worden"...
Nur um mal festzuhalten, wie eng das werden könnte: Weil Schiedsrichter Sippel in den Braunschweigern in der 113. Minute einen Strafstoß verwehrt, darf der Interimstrainer weiterhin auf eine Festanstellung hoffen...
Dabei... hat sich der VfB am Mittwoch wie ein Zweitligist präsentiert. Wie soll man es sonst nennen, wenn man zu Hause gegen einen Zweitligisten derart große Probleme hat?
Ich sage das mal so: Wer in der Bundesliga bestehen will, sollte Braunschweig zu Hause innerhalb von 90 Minuten schlagen.
Natürlich sind solche Einzelaufnahmen nicht immer repräsentativ. Schließlich präsentiert sich jede Mannschaft im unteren Tabellendrittel teilweise wie ein Zweitligist. Das wichtige ist halt, dass dies nicht zu oft passiert... und dass man in den Phasen, in denen das nicht passiert, genügend Punkte sammelt.
Eigentlich muss sich ein Robin Dutt doch die Arbeit unter der Woche angucken. Und dann abschätzen, ob das, was Kramny dort zeigt, dafür reicht um mit dieser Mannschaft die Klasse zu halten. Was natürlich alles andere als einfach ist... vor allem, weil Robin Dutt noch nicht sonderlich viele gute Trainer bei der täglichen Arbeit beobachten durfte...
Wenn Dutt dann zu dem Schluss kommt, dass diese Konstellation nicht reicht... muss er sich entweder um einen besseren Trainer oder eine bessere Mannschaft kümmern (was ebenfalls schwierig ist, da Dutt bisher noch nicht nachgewiesen hat, dass er in der Lage ist, dass eine oder andere zu finden...)
Und gerade bei Interimstrainern... sind Ergebnisse am Anfang immer auch Glückssache. Wisst ihr noch, wie der Schubert-Effekt begonnen hat? Wie wäre es mit "Johnson fällt das Leder auf der linken Seite vor die Füße." Kombiniert mit dem Fakt, dass Augsburg sich in diesem Herbst so gar nicht für die ersten 20 Minuten ihre Spiele interessiert hat...
Was wäre passiert, wenn Gladbach stattdessen auf Bayer Leverkusen getroffen wäre? Also die Version von Bayer, bei der der Trainer erkannt hat, dass er besser auf Stefan Kießling setzen sollte, wenn er seinen Job behält? Wir werden es nie erfahren...
Viel wichtiger ist aber: Max Eberl hat sich nicht auf eine Glücksträhne (oder halt den Dead Coach Bounce) verlassen... was Manager bei Interimstrainern überraschend oft machen. Er hat stattdessen danach erst Mal in Ruhe beobachtet, wie sich Schubert in der täglichen Arbeit so anstellt.
Aber Eberl ist natürlich auch in einer Luxussituation... weil er selber in Gladbach nicht zur Disposition steht. Und eigentlich allen klar war, dass der Kader zu gut ist um abzusteigen... Dutt dagegen... ist mittlerweile selber dank strategischer Fehlentscheidungen selbst von den Tagesergebnissen abhängig. Denn wenn Dutt nicht innerhalb der nächsten 4 Wochen die Richtigen Entscheidungen in Sachen Trainer UND Kader trifft, wird er im März selber nicht mehr im Job sein... Da fällt es natürlich auch entsprechend schwer den Blick aufs große ganze zu richten...
Und ja, das bedeutet, dass in Stuttgart gerade jemand strategische Entscheidungen treffen muss, der praktisch gar nicht mehr in der Lage dazu sein kann.
Am Ende kommt man nur zu einem Ergbenis: Der VfB muss sich jetzt auf das Glück seines Managers verlassen... was nicht die Position ist, in der du als Bundesligist sein willst. Und wenn sie das rauskommen, werden sie selber nicht genau wissen, wie sie das geschafft haben... was aber für den VfB auch keine neue Situation ist...
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