Ausgangslage: Nach der überragenden vorletzten Saison und der ersten Europa League teilnahme (die sie dann aber eher englisch ausgelegt haben und so schnell wie möglich ausgeschieden sind...) hieß es für Mainz letztes Jahr: Willkommen zurück in der harten Realität. Überraschender Weise bedeutete diese Realität: man verbrachte nich einen Spieltag auf einem Abstiegsplatz... nicht mal den fest eingeplanten Relegationsplatz konnte man zwischendurch erreichen... heißt das jetzt, Mainz ist (nachdem sie von den letzten 7 Jahren 6 in der Bundesliga verbracht haben... mehr als die Kölner nur so nebenbei...) endgültig in der höchsten Spielklasse angekommen und wir werden sie nicht mehr los?
Wen werden sie vermissen? Der einzige echte Abgang lautete Mohamed Zidan... und auch wenn der wahnsinnig gut gestartet ist... schien es einfach nicht so, als wollten sie ihn am Ende halten. An sonsten wurde das Team zusammengehalten und mit Adam Szalai hat des letzte verbliebene Mitglied der Boygroup (erinnert ihr euch noch an die?) seinen Vertrag sogar verlängert... anders ausgedrückt: in Mainz könnte wirklich was herranwachsen...
Wer soll's richten? Dieselbe Band wie letzte Saison... Einzig Chinedu Ede könnte wirklich in die erste Elf rutschen, weil man ihn für richtig viel Geld aus der 2. Liga geholt hat... andererseits dachten wir das alles letzte Saison von Zoltan Stieber und der ist schon wieder weg... Und da Thomas Tuchels Konzeptfußball seinen Spielern einiges abverlangt... ist davon auszugehen, dass Ede einiges an Zeit brauchen wird...
Und wenn es wirklich nicht funktionieren sollte... vertrauen sie seit Jahren darauf, dass Christian Heidel schon noch die richtigen Spieler nachverpflichten wird...
An wem wird's scheitern? Wo es doch letzte Saison so gut lief? Nach Zidans Abgang muss Andreas Ivanschitz endlich wieder Leistung zeigen... was ihm noch nie wirklich konstant gelungen ist... Und das ist vielleicht der falsche Moment, um darauf hinzuweisen, dass der Weltranglisten Sechzigste im Normalfall doch lieber auf Ivanschitz verzichtet... Weil er halt noch nie wirklich als Leistungsträger über eine gesamte Saison hinweg aufgefallen ist...
Leischtungschträger: Immernoch Thomas Tuchel... auch wenn er unbestritten eine großes Trainertalent ist (hätten wir vor 10 Jahren gedacht, dass es so was überhaupt gibt? Ein Trainertalent?)... er weist auch immer wieder nach, dass ihm für höhere Aufgaben (einen Verein mit den Möglichkeiten wie und dem Umfeld wie Borussia Dortmund übernehmen z.B.) noch etwas fehlt. Gut für die Mainzer? Obwohl er einige Spieler mit seinen extremen Vorderungen eher gehemmt (und Mohammed Zidan vertrieben haben) soll? Sicherlich. Gut für diesen Blog, weil noch der eine oder andere Fehltritt zu erwarten ist? Ebenfalls...
Best Case Szenario: Tuchel ist und bleibt ein sturer Kopf. Er lässt sich von niemand in irgendeiner Form reinreden... und gibt weiterhin Interviews, in denen er das raushängen lässt... Allerdings ist er auch intelligent genug um zu merken, dass sein sturer Kopf nur in Mainz wirklich funktioniert. Deswegen bleibt er noch viele Jahre bei diesem kleine Klub und formt ihn (gemeinsam mit Manager Christian Heidel) zu einem etablierten und angesehenen Bundesligisten. Und als er endlich weiter zieht, spielt Mainz schon 10 Jahre am Stück Bundesliga und ein Absturz ist quasi undenkbar.
Worst Case Szenario: Es hat dann wohl endlich "Klick" gemacht. Endlich angemessene Interviews. Endlich das richtige Maß beim fordern und fördern seiner Spieler. Und Mainz spielt wieder wahnsinnig erfolgreichen Fußball... die schlechte Nachricht daran: Nach der Saison sticht Tuchel Markus Babbel und Thorsten Fink als Jupp Heynckes-Nachfolger in München aus... und Mainz muss sich zwischen den beiden als Nachfolger entscheiden... den einen entlassen sie noch vor dem Saisonauftakt nach einer Pokalpleite... und am Ende stellen sie entsetzt fest, wie wichtig doch ein guter Trainer sein kann...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen